„Nein, das gibt’s hier nicht! Diskriminierung in Köln – (k)ein Einzelfall?“
Unter diesem Titel haben die Träger der Antidiskriminierungsarbeit im „Drei-Säulen-Modell“ in Köln ihren gemeinsamen Bericht für das Jahr 2006 herausgegeben. Im „Drei-Säulen-Modell“ in Köln arbeiten das Interkulturelle Referat der Stadt Köln, der Caritasverband für die Stadt Köln e.V. als Einrichtung der Wohlfahrtspflege und „Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V.“ als unabhängige Einrichtung eng zusammen, um die Antidiskriminierungsarbeit in Köln inhaltlich und strukturell zu verankern. Dabei steht ethnische Diskriminierung im Fokus der Antidiskriminierungsarbeit der drei Kooperationspartner.
Die Auswertung der Beschwerden über Diskriminierung, die diesem Bericht zugrunde liegt, belegt, dass diskriminierendes Verhalten und/oder diskriminierende Bestimmungen auf verschiedenen Ebenen im gesellschaftlichen Alltag vorkommen und in unterschiedlichen Formen in Erscheinung treten. Die Erfahrungen aus der täglichen Beratungspraxis zeigen deutlich, dass die Umsetzung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes in den Bereichen, in denen die Klientel – statistisch gesehen – am häufigsten Diskriminierungen erfährt (z.B. öffentlich-rechtliche Bereiche wie Verwaltung, Schule sowie private Vertragsverhältnisse), nicht durchgängig gewährleistet ist. Daher sehen die Kooperationspartner die Notwendigkeit, Betroffene verstärkt über Unterstützungsmöglichkeiten zu informieren, sie auf Handlungsmöglichkeiten gegen die erlebte Diskriminierung hinzuweisen und ihnen so zu ihrem Recht auf Gleichbehandlung zu verhelfen.
Mit der Veröffentlichung verfolgen die Kooperationspartner das Ziel, erste Hinweise zu Auswirkungen und Entwicklungstrends von ethnischer Diskriminierung in Köln und Umgebung zu liefern. Zukünftig sollen regelmäßige, kommentierte Dokumentationen und Analysen von Beratungsfällen das noch nicht bekannte Ausmaß und die Auswirkungen von ethnischer Diskriminierung in Köln deutlicher sichtbar machen und zur Umsetzung von Maßnahmen beitragen, die auf gesamtkommunaler Ebene Chancengleichheit fördern und Diskriminierung abbauen.
Der Bericht kann hier heruntergeladen werden.