Pressemitteilung
Das Netzwerk „ADBs für NRW“ und das AntiDiskriminierungsBüro des Vereins Öffentlichkeit gegen Gewalt thematisieren in einer Broschüre Ursachen und Folgen von (rassistischer) Diskriminierung bei der Polizei und zeigen Möglichkeiten der Intervention auf.
Nachdem in den letzten Jahren Beschwerdeführer_innen vermehrt die Polizei als Verursacherin von Diskriminierung genannt hatten, beschloss das Netzwerk „ADBs für NRW“ das Thema aufzugreifen. „2015 berichtete sogar knapp jede 5. ratsuchende Person von diskriminierenden Erfahrungen mit der Polizei, erklärt Ilka Simon, Koordinatorin und Referentin des ADB Köln. Häufig trete die Diskriminierung in Form des unrechtmäßigen „racial profilings“ auf, welches seit den Ereignissen in der Silvesternacht auf dem Kölner Bahnhofsvorplatz insbesondere vermeintlich nordafrikanisch aussehende Menschen betreffe und unter Generalverdacht stelle, so Simon. Darüber hinaus beklagen die Betroffenen respektloses Verhalten, rassistische Anschuldigungen oder das unverhältnismäßige Einsetzen von härteren Mitteln, wie z.B. Pfefferspray, seitens der Polizei.
Die Broschüre gibt Handlungsempfehlungen für die Landespolitik und konkrete Hinweise, was Zeug_innen und Betroffene von rassistischer Polizeigewalt unternehmen können. Das Ziel der Broschüre ist es, zu verdeutlichen, dass Rassismus in unserer Gesellschaft allgegenwärtig ist und alle betrifft. Zudem sollen Stimmen von Betroffenen hörbarer und Betroffene und Verbündete gestärkt werden.
Die Broschüre ist ab sofort beim ADB Köln erhältlich. Sie kann gegen Porto oder eine freiwillige Spende bestellt oder (als aktualisierte Fassung nach der Silvesternacht 2016/2017) unter hierheruntergeladen werden.
Die Veröffentlichung der Broschüre wurde durch finanzielle Mittel der Antidiskriminierungsstelle des Bundes sowie des Vereins Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V. ermöglicht. Sie wurde mit freundlicher Unterstützung von ARIC-NRW e.V., dem Gleichbehandlungsbüro Aachen sowie der Kampagne für Opfer von rassistischer Polizeigewalt (KOP) und Schöner Leben Göttingen realisiert.
Das AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln in Trägerschaft des Vereins Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V., setzt sich seit 1995 aktiv dafür ein, eine Kultur der Gleichbehandlung zu verwirklichen. Das Büro berät und begleitet Menschen, die von Ausgrenzung und Benachteiligung betroffen sind, und ermutigt diese, für ihre Rechte einzustehen.
Das NRW-Netzwerk gegen Diskriminierung ‚ADBs für NRW!‘ setzt sich aus Einrichtungen und Organisationen zusammen, die gegen Diskriminierung und Rassismus in Nordrhein-Westfalen arbeiten und bereits Antidiskriminierungsberatung betreiben oder aufbauen wollen. Zielstellung des Netzwerkes ist der Ausbau der Antidiskriminierungsberatung in NRW. Das Empowerment, also die Aktivierung und Stärkung von Diskriminierung Betroffener bilden dabei einen wichtigen Schwerpunkt der Arbeit des Netzwerkes. Das Netzwerk will die Themen Antidiskriminierung und Antirassismus auf der fachlichen wie politischen Ebene in NRW stärken.
Mit Bitte um honorarfreie Veröffentlichung!
Ansprechpartner_innen für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Ilka Simon
Tel.: 0221-96476300
Email: ilka.simon@oegg.de
Hartmut Reiners
Tel.: 0221-31097260
Email: osei-reiners@aric-nrw.de